Aus Sechs entstanden ist die Welt,

in Sechs kann wieder ein sie gehn;

die Welt, an Sechs gehangen da,

sie reibt sich immer auf an Sechs.

(Sutta-Nipata 169)

Es gibt zwei Möglichkeiten, die gesamte Existenz begrifflich zu erfassen, d.h. auf ihre letzten Bausteine zurückzuführen. Dabei stellt die eine Weise, wie Paul Debes erkannte, mehr einen Querschnitt, die andere mehr einen Längsschnitt dar.

Im Querschnitt zeigt sich die Existenz als eine Schichtung von fünf voneinander abhängigen Faktoren, beschrieben im Kapitel Aneignungen: Form, Gefühl, Wahrnehmung, Aktivität, programmierte Wohlerfahrungssuche (Bewusstsein).

Im Längsschnitt hingegen zeigt sich das Dasein an sechs Phänomenen: Auge, Ohr, Nase, Zunge, Körper, Geist, die nebeneinander als die fünf Sinne nebst dem übergeordneten 'sechsten Sinn', dem Geist (mit dem Organ Gehirn), bestehen. Diese Sechsheit ist aber eine doppelte, indem jedem Sinn untrennbar auch sein Objekt mitgegeben ist, also die Formen (als Bilder), die Töne (Sprache, Geräusche), Gerüche (Düfte), Geschmäcke (Säfte), Tastungen (Gegenstände) und Geistobjekte (Gedanken, Dinge).

Im Geist zeigt sich das Bewusstsein, das alle sechs Sinne durchzieht und belebt. Und in den 'Dingen' sind alle Gefühle, Wahrnehmungen und Aktivitäten einbegriffen und gespeichert.

So zeigt sich, dass auf die Frage "Was ist alles?" sowohl mit den fünf Daseinsfaktoren als auch mit den sechs Sinnesgebieten geantwortet werden kann. Beidem liegt dieselbe Existenz zugrunde.

Je mehr jemand in den fünf Sinnen verwurzelt ist (wir nennen ihn Sensualist, Ästhet, Empiriker), desto schwerer wird er es haben, sein 'Ein und Alles', die reale Welt, das unerschöpfliche Universum, auf diese einfachen Sechsheiten reduziert zu finden. So wie ein Fisch alles in seinem Lebensraum aufzählen und problematisieren kann, nur nicht das Selbstverständlichste, das Wasser, so auch schwimmt der Sinnenmensch derart in der Welt, dass er kaum in der Lage ist, ihr nüchtern als Beobachter gegenüberzutreten und die Sinne nur als Sinne zu nehmen.

Dem Geistmenschen hingegen - vom intellektuellen Grübler bis zum tiefsten Wahrheitssucher - wird die Reduzierung der Welt auf den Begriff 'Form' weniger problematisch sein, während ihm die Unterscheidung der vier anderen Faktoren so schwer fällt, wie es ist, ein Stück Seife in der Badewanne nicht aus den Händen gleiten zu lassen.

Weil der Erwachte diese beiden Typen von Menschen gleicherweise berücksichtigt, gibt er in den unzähligen Lehrreden immer wieder entweder die fünf Daseinsfaktoren (Aneignungen) oder die sechs Sinnesgebiete als Betrachtungsobjekte alles Bedingten, Unbeständigen, Leidigen, Ichlosen im Gegensatz zum Unbedingten, Ewigen, Leidlosen, dem Nirvana.

Unser gesamtes Erleben - von mindestens der Geburt an bis mindestens zum Tode - alles, was wir wissen und erfahren haben, ist durch die fünf Sinne, Augen, Ohren, Nase, Zunge und Körper als Tastwerkzeug "hereingeholt" worden und ist vom Geist als dem sechsten, zentralen Sinn zusammengebaut und bedacht worden.

Die Tätigkeit der fünf Einzelsinne ist sehr unterschiedlich: Das Auge ist so gebaut, dass es eben nur für Lichtstrahlen empfänglich ist. Aus dem gesamten Angebot des "Außen" holt es nur diese hervor. Ebenso kann das Ohr nur Schallwellen registrieren, die, von der Luft getragen, gegenüber der Lichtgeschwindigkeit unendlich langsam herankommen und unvergleichlich gröber sind. Noch gröber sind die von der Nase erfassten Düfte, die ja immer nur durch Zersetzung von Stoffen an der Luft entstehen. Die Zunge ist ein noch gröberes Instrument, indem es nur die chemischen Gehalte der im Körper selber durch Kauen verflüssigten Nahrung schmeckt. Und endlich übt der ganze Körper als Tastorgan die gröbste Tätigkeit aus: er registriert nur die unmittelbare Berührung mit den Dingen nach hart und weich, nach warm und kalt usw. (Auge und Ohren, Nase und Zunge sind als Teile des Körpers zwar auch Tastorgan, da man auch dort Stöße, Verletzungen, Hitze und Kälte fühlen kann; doch die spezifische Fähigkeit eines jeden der fünf Sinne wird von keinem der anderen Sinne geteilt).

Der Geist, der zentrale sechste Sinn, aber empfängt nichts direkt von "außen", hat keine direkte Berührung mit "außen", sondern empfängt von den fünf Sinnen, was diese von "außen" empfangen haben, und empfängt darüber hinaus unmittelbare Eindrücke, zum Beispiel wenn man bei sich das Aufkommen von Ärger oder Mitleid bemerkt, - und all diese Eindrücke bewahrt er bei sich auf.

Wie wirken nun diese Sinne? Die fünf Sinnesorgane, also der ganze Körper, sind durchtränkt von den Tendenzen, einem Spannungsfeld, so wie der Docht einer Öllampe von Öl durchtränkt ist oder das Magneteisen vom Magnetismus durchzogen ist. Der Körper der lebendigen Wesen ist mit diesen Tendenzen geladen. Als etwas Sinnestranszendentes durchdringen und durchziehen sie den ganzen Körper und verursachen die Sinnesdränge (indriya), den Drang zur sinnlichen Wahrnehmung, wie auch noch andere Neigungen und Bestrebungen. Da sie den ganzen Körper durchziehen, haben sie Leibesform, sind sozusagen die "Ladung" des als "stofflich" erlebten Leibes, weshalb wir sie nicht nur Spannungsfeld, sondern auch Spannungsleib oder Spannungskörper nennen können.

Das körperliche Auge kann so wenig sehen wie eine Brille, aber der Sinnesdrang nach Sehen, der innere "Luger" oder "Seher", lugt durch das physische Auge als durch seine Brille nach der äußeren Welt der Formen, nach den "ersehnten, begehrten, geliebten, entzückenden" - ebenso kann das körperliche Ohr so wenig hören wie ein Hörrohr, aber der Sinnesdrang zu hören, der innere Lauscher, lauscht durch die physischen Ohren nach der äußeren Welt der Töne; der innere Drang nach Düften sucht durch die Nase des Körpers nach der Welt der Gerüche usw. In diesem Sinne sagt der Physik-Nobelpreisträger Wolfgang Pauli:

"Von einem inneren Zentrum aus scheint sich die Seele - im Sinne einer Extraversion - nach außen zu bewegen, in die gegenständliche Welt."

Diese durch den Spannungskörper den Sinnesorganen innewohnenden Begehrungen vergleicht der Erwachte sehr drastisch mit sechs Tieren, deren jedes zu einem anderen Ziel hindrängt:

Der dem Menschen innewohnende Erlebnisdrang nach der Welt der sichtbaren Formen wird verglichen mit der zu dem Zuflucht bietenden Termitenhügel hindrängenden Schlange (in den Tropen sind leere Termitenhügel der Lieblingswohnsitz der Schlangen). Ebenso sucht das Auge ständig Raum, sucht Wohnplätze, auf denen es mit Wohlgefallen ausruhen kann, eben eine Augenweide.

Der Drang nach der Welt der Töne wird verglichen mit dem zum Wasser hindrängenden Krokodil (Krokodile baden gerne im Wasser). So wollen wir uns in Tönen baden und wollen angenehme Reden hören, wollen uns bestätigt fühlen, wollen Anklang finden und Lob und Echo.

Der Drang nach der Welt der Gerüche wird verglichen mit dem sich in die Lüfte erhebenden Vogel. Wie der Vogel sich erhebt und emporschwingt mit Kraft, so ist der Geruchssinn in gewisser Weise am aktivsten, weil er seine Nahrung stets aus Verbrennungsvorgängen heranreißt.

Der Drang nach der Welt der Geschmäcke vergleicht der Erwachte mit der Neigung des Hundes nach dem Schlächter des Dorfes, um Knochen mit Fleisch und Blut zu erlangen. Die Zunge ist an Geschmäcke (Säfte) gebunden, an Flüssigkeiten, an Nährlösungen, in welche das Feste umgesetzt wird, ebenso wie der Hund ans Dorf als seine Nahrungsquelle gebunden ist und dort fressen will.

Der Drang nach Tasten und Tastung wird verglichen mit dem Drang der Hyäne, die zu den Leichen hinstrebt. Der Körper als generelles Tastorgan ist an Tastbares gebunden, an leibliche Berührungen und Reibungen, so wie eine Hyäne ans Leichenfeld, wo sie ihren Fraß findet. Das Tasten sucht die Nähe anderer sterblicher Körper, fühlt sich magisch angezogen, besonders vom Geschlechtspartner.

Und der Drang des Geistes, den Körper zwecks Befriedigung der Sinne umherzuführen und darüber hinausgehendes Wohl zu suchen, wird verglichen mit dem Affen, der zum Walde strebt. Das Denken als 6. Sinn ist an Gedanken gebunden, so wie der Affe an den Wald, den wilden Urwald, in dem er herumspringt. Der Geist ist die Dimension der Seele mit ihren vielfältigen Anliegen, und da springt man denkend herum wie ein Affe. Im Bereich der Ideen und Assoziationen bewegt man sich wie ein Affe im Urwald und Dickicht.

Diese Bilder zeigen, dass wir es nicht nur mit körperlichen Augen, Ohren, Nase usw. einschließlich Gehirn zu tun haben. Die Organe sind nur Werkzeuge für jene unheimlichen innewohnenden sinnlichen Süchte, Dränge, von denen jeder gleich den sechs Tieren für etwas völlig anderes Interesse hat. Diese Interessenbereiche nennt der Erwachte "Weideland". Der innere Luger zum Beispiel grast geradezu die Welt der Formen und Farben ab und holt sich durch das Auge herein, was er nur kann ("Augenweide").

Wir leben fast nur nach außen und wenn wir die deutschen Worte: Auge, Ohr, Nase usw. gebrauchen, denken wir durchaus nicht an die innewohnenden Dränge. Darum ist es gut, wenn wir uns öfter vor Augen führen, dass wir nicht nur sinnlich wahrnehmen können, sondern müssen, dass wir abhängig, bedürftig und begehrlich sind gleich den vom Erwachten vorgeführten Tieren.

Die sechs im Körper verteilten Dränge sind selbst völlig wissenslos, bewusstlos, ohne Vernunft. Sie sitzen stumm in den Sinnesorganen und lauern auf Befriedigung durch die betreffende Weide, wie der blinde unbewusste Magnetismus im Eisen auf Anziehbares lauert. Sie sind ein permanenter Mangel und Sog, verursachen damit ein dauerndes Mangelgefühl, Minusgefühl, Wehgefühl, Leiden, das jedoch wegen der fast ununterbrochenen Dauer als normaler Seinszustand empfunden wird. Sie können sich in keiner Weise helfen, die können den Körper nicht bewegen und zu jenen Stätten hinbringen, wo sie durch die Sinnesorgane zu ihren geliebten, begehrten Objekten kommen würden. Sie sind darauf angewiesen, dass das Auge an die ersehnten Formen und Farben herangebracht wird, das Ohr an die gewünschten Töne, die Nase an die Düfte usw. Nur dann können sie vorübergehend befriedigt werden, dann erst können diese Tiere "weiden". Also brauchen sie einen "Hirten". Dieser Hirte ist der Geist.

Der Geist im Dienste der den Sinnesorganen innewohnenden Dränge richtet sich als geistige Aufmerksamkeit bewusst oder unbewusst von innen her durch die Sinnesorgane nach außen, um das den Sinnesdrängen Angenehme hereinzuholen, damit es zu ihrer Berührung komme. Durch diese Herannahme hat der Erfassungsakt stattgefunden. Genaugenommen eine "Teilerfassung" (durch das Auge und die Formen entsteht Augerfassung. Der drei Zusammenkunft ist Berührung). Berührt wird sowohl der physische Körper mit den Sinnesorganen wie der Spannungskörper. Zur Wahrnehmung der äußeren Welt bedarf es des grobstofflichen Werkzeuges, eben dieses Körpers, denn der Spannungsleib allein wäre nicht in der Lage, diese in ganz anderer Dimension bestehenden Formen usw. irgend zu empfinden. Indem er aber den zur Annahme der Außenwelt geeigneten Fleischkörper so durchdingt wie der Magnetismus das Eisen, da werden beide Systeme, beide Körper im Akt des Hereinholens einer Form seitens des Geistes berührt, und der Spannungskörper empfindet die betreffenden Außendinge mit seinem "Geschmack" als Wohl oder Wehe oder weder Wohl noch Wehe, und demgemäß gibt der Geist der so zustandegekommenen Wahrnehmung einen Namen ("gutes Essen", "hässlicher Mensch", "schlechte Zeiten" usw.)

Erst muss also das Begehren, müssen die den Sinnesorganen innewohnenden Begehrensdränge durch Hereinnahme der Außendinge seitens des Geistes berührt werden, dann erst kommt Gefühl und Wahrnehmung auf, und dann erst weiß man um die jeweiligen Dinge. So geht also das wissenden Wahrnehmen, das bewusste Erlebnis nicht, wie der Biologiespezialist meint, allein aus dem Einfall von Lichtstrahlen in das Auge, Schallwellen ans Ohr usw. hervor - Geistiges aus Körperlichem - sondern aus dem geistigen Drang nach Sinneserlebnissen, aus einem Richten der geistigen Aufmerksamkeit nach außen, also "Geistiges" aus "Geistigem".

Wenn der Geist im Dienste der Sinnesdränge, z.B. des Lugers, durch das Auge Formen erfasst, so wird dies als "Aug-Erfassung" bezeichnet. Wenn der Geist sich z.B. an sein eigenes "Archiv" wendet und unter seinen gesamten eingetragenen Erfahrungsdaten irgendwelche erfasst und sich damit beschäftigt (was wir Denken nennen), so wird das "Geist-Erfassung" genannt. Obwohl der Geist alle sechs Erfassungsakte betätigt.

Von der Aufnahme der Wahrnehmung im Geist an weiß der Geist, wo die angenehmen Formen, Töne, Düfte usw. wahrgenommen wurden und wie der Körper zu jenen Bedingungen gekommen war, um so wahrnehmen zu können. Auf diese Weise entwickelt sich der Geist bei jedem neuen Körper, also jedesmal von der Geburt an, zu dem Archiv, in welchem alle Meldungen über die angenehmen und unangenehmen Erlebnisse samt den Umständen, unter welchen sie zustandekamen, wieder zusammenlaufen. So weiß der Geist nun von jedem der fünf Sinnesdränge, was sie gern mögen und nicht gern mögen und wie es erreicht werden kann und das Nichtgemochte vermieden werden kann.

Der Geist ist es auch, der den ganzen Körper von innen her lenkt, den Muskeln und Sehnen die Signale gibt, dass sie sich bewegen, damit der Körper, an welchem die Sinnesorgane angebracht sind, zu den betreffenden Objekten gelangt, die von dem Hungerleider geliebt werden, und möglichst von den anderen Objekten ferngehalten wird, die dem Hungerleider wehtun. So wird der Geist von der Geburt an aufgebaut und ausgebildet als Leitstelle zur Betreuung der fünf Sinnesdränge, als Hirte und Fürsorger im Dienste des fünffachen sinnlichen Begehrens.

Aber wir haben uns den Geist durchaus nicht als souveränen Lenker vorzustellen. Der Erwachte sagt, man solle sich vorstellen, dass jedes der zu den unterschiedlichen Zielen hinstrebenden Tiere (Gleichnisse für die Sinnesdränge) einen Strick um den Hals habe und dass die anderen Enden dieser Stricke zu einem einzigen Knoten geknüpft seien. Da nun jedes Tier in eine andere Richtung strebt, so wird ja der zentrale Knoten hin und her gerissen.

Dieser Knoten gilt nun für den Geist. Der Geist wird als Hirte bezeichnet, aber der Knoten muss ja dahin, wohin das jeweils stärkste Tier zieht. Wo jeweils die Sehnsucht am größten geworden ist, da ist auch die größte Stärke. Dahin wird der Knoten gezogen. So ist ein solcher Geist nur scheinbar der Hirte, er ist in Wirklichkeit das bloße intellektuelle Werkzeug, der Lotse der vernunftlosen unbewussten Sinnensüchte. Von ihnen kommt nur Mangelgefühl und Befriedigungsgefühl. Der Geist erfährt diese, und da nur er weiß, wie der Wunsch erfüllt werden kann, so sorgt er dafür, dass dieser Wunsch erfüllt wird, indem er den Körper mit den Sinnesorganen an die betreffenden Objekte führt. Wir glauben, uns zu entscheiden, dies oder das zu wollen, aber in Wirklichkeit beeinflusst die Kraft der Sinnesdränge den Geist. Er ist der intellektuelle Sklave der unintellektuellen Sinnesdränge.

Und der Geist, das Bewusstsein, ist es ja, was wir "Ich" nennen, das sich selbst samt dem Körper als "Ich" bezeichnet - vor allem, weil wir dort die unmittelbarsten unserer Erfahrnisse, die Gefühle, mit den Erscheinungen "zusammenwissen" also wahrnehmen. Dieses "Ich" hat den Eindruck, bei aufkommenden Wünschen sich so und so zu entschließen, aber dieser Entschluss entsteht aus der Leuchtkraft der Wünsche einerseits und der Leuchtkraft der Gegenargumente, die aus praktischen, vernünftigen und moralischen Einsichten kommen. Diese Daten machen nach ihrem Kräfteverhältnis den Willen des Geistes.

Denken wir einmal daran, wie unsere 6 Sinne uns in verschiedene Richtungen ziehen wollen: Das Auge will ein Fußballspiel sehen, das Ohr ein Konzert hören, die Nase will frische Seeluft riechen, die Zunge ein Restaurant aufsuchen, der Leib will sich in der Badewanne aalen und der Geist will an einer Diskussion teilnehmen. Das zerrt uns hin und her, und schließlich folgen wir blind dem jeweils stärksten Anliegen. Wo ist da ein ich? Ist es nicht nur der geistige Knotenpunkt, der die 6 Sinne verbindet?

Ferner ist zu beachten, dass die normalen Sinne durchaus nicht alles sind, was diese Fähigkeiten leisten. Es gibt zu jedem der Sinne auch noch eine astrale Weise, ein übersinnliches Organ, wie es Jenseitige besitzen und wie es schon im Leibe als magische Fähigkeit ausgebildet werden kann. Das "himmlische Auge (dibba-cakkhu), das "himmlische Ohr" (dibba-sota), und der "himmlische Körper" (dibba-kayo) gehören unbedingt zu den Sinnen. Diese "Übersinnlichkeit" reicht in unermessliche Weiten und ermöglicht überhaupt, das Ganze des Seins zu erfassen. Nicht die Sinne sind das 'Böse', sondern die Beschränkung und Verengung auf die banalen Sinne des Fleischleibes, während die Übersinne zu entwickeln sind. Für einen Buddha sind sie sogar unverzichtbar, um die Wahrheit zu begreifen.

Quellen: Paul Debes ("Meisterung der Existenz durch die Lehre des Buddha)",  Hellmuth Hecker ("Einleitung des Buch IV der Gruppierten Sammlung" sowie "Bilder der Existenz").