Anton Gueth (Nyanatiloka Mahathera)

Geb. 1878 in Wiesbaden. Gest. 1957 in Colombo (Sri Lanka).

1899 hörte er in Frankfurt einen Vortrag des theosophischen Redners Edwin Böhme und wurde dadurch ein begeisterter Anhänger des Buddha. 1902 reiste er in mehreren Etappen nach Indien, verdiente unterwegs sein Geld als Musiker. In Burma trat er als erster Deutscher 1903 als Mönch in den buddhistischen Orden ein. Er erhielt den Namen Nyanatiloka (=Kenner der drei Welten). Er lernte und studierte intensiv die Pali-Sprache und begann damit, Texte ins Deutsche zu übersetzen und zu interpretieren. 1911 konnte er im Süden Ceylons die Island Hermitage, eine buddhistische Mönchsinsel, gründen. Hier wurden viele deutsche Schüler als Bhikkhus ordiniert. Durch zwei Weltkriege, die er erlebte, reiste er mehrmals um die Welt. Außer Ceylon liebte er besonders Burma, das er öfters besuchte. 1957 starb er in Ceylon und erhielt in Colombo ein Staatsbegräbnis.

Wichtige Werke:

  • Das Wort des Buddha.
  • Buddhistisches Wörterbuch.
  • Puggala Pannatti. Das Buch der Charaktere. Aus dem Pali-Kanon.
  • Der Weg zur Erlösung. In den Worten der buddhistischen Urschriften.
  • Die Lehrreden des Buddha. Aus der Angereihten Sammlung. Aus dem Pali-Kanon.
  • Die Fragen des Königs Milinda (Milindapanha).
  • Buddhaghosa`s Visuddhi-Magga. Der Weg zur Reinheit
  • Dhammapada. Mit Kommentar. Aus dem Pali-Kanon.
  • Der erste deutsche Bhikkhu. Das bewegte Leben des Ehrwürdigen Nyanatiloka (1878-1957) und seine Schüler. (von Hellmuth Hecker)

 


 

Paul Dahlke

Geb. 1865 in Osterode/Ostpreußen. Gest. 1928 in Berlin.

Er war homöopathischer Arzt in Berlin und dank seiner gut gehenden Praxis konnte er 1898 seine erste Weltreise von einem Jahr machen, bei der ihn besonders die Südsee faszinierte. 1900 kam er bei seiner 2. Reise nach Ceylon und studierte den Buddhismus bei verschiedenen Gelehrten. Er lernte Pali und wurde selbst Buddhist. Als er gesehen hatte dass für einen Europäer das Mönchsleben im allgemeinen zu beschwerlich war, wollte er in Deutschland eine Art Laienkloster gründen. Zuerst auf Sylt, dann aber erhielt er in Berlin-Frohnau ein großes Gelände. Dort entstand das Buddhistische Haus. Er veröffentlichte 22 Einzelschriften und vier Bände Übersetzungen aus dem Palikanon.

Wichtige Werke:

  • Die Bedeutung des Buddhismus für unsere Zeit.
  • Der Buddhismus. Seine Stellung innerhalb des geistigen Lebens der Menschheit.
  • Buddha. Auswahl aus dem Palikanon.
  • Buddhismus als Religion und Moral.
  • Buddhismus als Weltanschauung.
  • Das Buch Pubbenivasa. Vier buddhistische Wiedergeburtsgeschichten.
  • Was ist Buddhismus und was will er?

 


 

Georg Grimm

Geb. 1868 in Rollhofen. Gest. 1945 in Utting am Ammersee.

Er studierte Jura und trat in den Staatsdienst. Zu seinem 40. Geburtstag 1908 hatte seine Frau ihm die drei Bände der Mittleren Sammlung in der Übersetzung von Karl Eugen Neumann geschenkt. Er war sofort tief ergriffen und las mit Frau und Tochter jeden Abend eine Lehrrede. 1909-1911 kam es zu einem Briefwechsel Grimms mit Neumann. Grimm unterstützte Neumann finanziell tatkräftig. 1915 erschien sein Hauptwerk: "Die Lehre des Buddha" und 1921 gründete er mit Seidenstücker zusammen die "Buddhistische Gemeinde für Deutschland". 1937 wurde von ihm die "Altbuddhistische Gemeinde" gegründet.

Wichtige Werke:

  • Die Lehre des Buddho. Die Religion der Vernunft und der Meditation
  • Der Buddhaweg für Dich.
  • Buddhistische Weisheit. Das Geheimnis des Ich.
  • Die Todesfurcht und ihre Überwindung.
  • Im Lichte des Meisters. Die Lehre des Buddha in Frage und Antwort. (von Maya Keller-Grimm und Max Hoppe)

 


 

Karl Eugen Neumann

Geb. 1865 in Wien. Gest. 1915 in Wien.

1884 wurde er von Schopenhauers „Die Welt als Wille und Vorstellung“ tief ergriffen. Er las dann Oldenbergs „Buddha“ (1881). Darüber wurde er selbst zum Buddhisten und beschloss, sein Leben der Übersetzung des Pali-Kanons zu widmen. Dafür studierte er Indologie, Religionswissenschaft und Philosophie. In Wien begann er seine Übersetzungstätigkeit. Dazwischen unternahm er 1894 auf eigene Faust eine Indienreise und weilte 2 Monate in Ceylon, wo er enge Kontakte knüpfte. 1896 bis 1902 erschienen die ersten drei Ausgaben der Mittleren Sammlung. Die Längere Sammlung erschien 1907.

Wichtige Werke:

  • Die Reden Gotamo Buddhos. Mittlere Sammlung. Pali Kanon.
  • Die Reden Gotamo Buddhos. Längere Sammlung. Pali Kanon.
  • Die Reden Gotamo Buddhos. Sammlung der Bruchstücke. Pali Kanon.
  • Die Reden Gotamo Buddhos. Lieder der Mönche und Nonnen. Pali Kanon.
  • Die Reden Gotamo Buddhos. Wahrheitspfad (Dhammapadam). Pali Kanon.
  • Flüchtige Skizzen und Notizen aus Zeilon und Indien im Sommer 1894.

 


 

Rudolf Otto Franke

Geb. 1862 in Wickerode. Gest. 1928 in Königsberg.

Er war Professor der Sanskrit und Pali-Wissenschaften an der Albertus-Universität zu Königsberg. Er übersetzte Texte aus der Längeren Sammlung (Dighanikaya) und kritisierte Karl Eugen Neumann scharf und polemisch. Seine Übersetzungen zeichneten sich durch große philologische Präzision aus. Sein Schüler Prof. Dr. Kurt Leider berichtet: "Nach dem Tode meines Lehrers Franke wurde mir sein gesamter Nachlass zwecks Herausgabe zur Bearbeitung übertragen, darunter ein nicht vollendetes Buddhawerk, der Anfang einer Mahavastu-Übersetzung und der zweite Teil seiner Dighanikaya-Übersetzung. Ich entschloss mich, den dritten Teil selbst zu übersetzen und konnte auch das Buddha-Werk zum Abschluss bringen. Dann aber kam der furchtbare Krieg und vernichtete den weitaus größten Teil der eigenen Manuskripte und auch die wervollen Nachlassarbeiten Rudolf Otto Frankes. Ich nahm die Arbeit am Buddhawerk erneut auf und stellte es fertig." R. Otto Franke verfügte über eine scharfsinnige und konsequent durchdachte philosophische Interpretation der Lehre Buddhas.

Wichtige Werke:

  • Dighanikaya. Das Buch der langen Texte des buddhistischen Kanons. In Auswahl.
  • Dhammapada. Aus dem Palikanon.
  • Buddha. Leben-Lehre-Jüngerschar. (von Dr. Kurt Leider)

 


 

Julius Dutoit

Geb. 1872 in Darmstadt. Gest. 1958 in .?. .

Er war Gymnasiallehrer am Kgl. Luitpoldgymnasium in München und am Riemenschneider Gymnasium in Würzburg. Vorbildlich war ihm Ernst Windisch´s Werk "Mara und Buddha". Von den Übersetzungen Karl Eugen Neumanns sagte er, dass seine "willkürlichen Deutungen öfters zum Widerspruch" herausforderten. 1906 erschien von ihm im Leipziger Lotus-Verlag das Werk: "Das Leben des Buddha. Eine Zusammenstellung aus den kanonischen Schriften". In den Jahren 1908-1921 übersetzte er als einziger die gesamte Jataka-Sammlung des Palikanons.

Wichtige Werke:

  • Die Askese (duskaracarya) des Bodhisattva in der buddhistischen Tradition.
  • Das Leben des Buddha. Eine Zusammenstellung aus den kanonischen Schriften.
  • Jatakam. Das Buch der Erzählungen aus früheren Existenzen Buddhas.

 


 

Kurt Schmidt

Geb. 1879 in Berlin. Gest. 1975 in Berlin.

Er lernte den Buddhismus durch das Lehrbuch von Oldenberg und die Übersetzungen von Karl Eugen Neumann kennen. Als er merkte, wie unterschiedlich die Übersetzer die Pali-Texte wiedergaben, drängte es ihn, selber Pali zu lernen, so wurde er zu einem „Meister des Pali“. 1917 wurde er gebeten, im Münchner Monistenbund einen Vortrag über Buddhismus zu halten. Daraus entstand das erste seiner 15 Bücher. Er übersetzte die komplette Mittlere Sammlung neu in einer Kurzform.

Wichtige Werke:

  • Buddhas Reden. Die Sammlung der mittleren Texte des buddhistischen Pali-Kanons.
  • Buddha und seine Jünger
  • Leer ist die Welt. Buddhistische Studien.
  • So spricht Buddha.
  • Sprüche und Lieder. Aus dem Palikanon.
  • Buddhas Lehre.
  • Buddha. Die Erlösung vom Leiden. Band I: Aus dem Leben des Vollendeten.
  • Buddha. Die Erlösung vom Leiden. Band II: Der Weg zur Erlösung.
  • Worte des Erwachten. Vom Leben Buddhas und vom achtfachen Pfad.
  • Einführung in den Buddhismus.
  • Buddhistisches Wörterbuch.

 


 

Karl Seidenstücker

Geb. 1876 in Gerbsted. Gest. 1936 in Leipzig.

Wie er zum Buddhismus kam, ist unbekannt, jedenfalls bekannte er sich ab 1902 zur Lehre des Buddha und betrieb seitdem privat Palistudien. 1903 gründete er mit sieben Leipzigern in Leipzig den „Buddhistischen Missionsverein für Deutschland“, 1906 umbenannt in „Buddhistische Gesellschaft für Deutschland“, 1907 gründete er eine Maha-Bodhi Zentrale in Leipzig, die der Anfang einer Zentralisierung des deutschen Buddhismus sein sollte. Er betätigte sich auch als Herausgeber und Redakteur buddhistischer Zeitschriften.

Wichtige Werke:

  • Pali-Buddhismus in Übersetzungen.
  • Buddhistische Evangelien. Eine Auswahl aus den heiligen Büchern der Buddhisten.
  • Handbuch der Pali-Sprache.
  • Itivuttaka. Aus dem Palikanon.
  • Udana. Aus dem Palikanon.

 


 

Friedrich Zimmermann

Geb. 1852 in Berlin. Gest. 1917 in Stuttgart.

Durch Schopenhauer war er früh zum Buddhismus gekommen. Er wollte in Asien buddhistischer Mönch werden, wurde aber durch ein Herzleiden gehindert. Der Anstoß zu seinem Werk kam von folgendem: Im Jahre 1881 hatte der amerikanische Oberst Olcott in Ceylon als Buddhist seinen „Buddhist Catechism“ veröffentlicht. Olcott selber erweiterte ihn in späteren Auflagen im Sinne der Theosophie. So wurde er auch ins Deutsche übersetzt. Zimmermann sah sich veranlasst, 1888 einen bereinigten Buddhistischen Katechismus unter „Weglassung allen Beiwerks“ zu veröffentlichen. Das Buch kam unter dem Pseudonym Subhadra Bhikshu heraus. Es wurde ein Bestseller, praktisch der erste buddhistische Bestseller in Deutschland. Es erlebte 14 Auflagen und wurde in 10 Sprachen übersetzt.

Wichtige Werke:

  • Buddhistischer Katechismus.

 


 

Hermann Oldenberg

Geb. 1854 in Hamburg. Gest. 1920 in Göttingen.

Er studierte in Göttingen und Berlin klassische und indische Philologie und habilitierte sich 1878 für Sanskritphilosophie in Berlin. Sein Buch über Buddha zählt zu den Pioniertaten im deutschen Sprachraum. Es zählt zu den klassischen Werken der deutschen Indienforschung und hat durch die Reichhaltigkeit des Inhalts, die übersichtliche Gliederung des Stoffes, die fesselnde Art, seit seinem ersten Erscheinen im Jahre 1881 viele interessierte Leser gefunden. Seine Lebensarbeit galt besonders der Erforschung der älteren indischen Religionsgeschichte.

Wichtige Werke:

  • Die Reden des Buddha. Lehre, Verse, Erzählungen.
  • Buddha. Sein Leben. Seine Lehre. Seine Gemeinde.

 


 

Martin Steinke (Tao Chün)

Geb. 1882 in Potsdam. Gest. 1966 in Bad Mergentheim.

Er war zuerst Lehrer, danach gründete er ein eigenes Bankunternehmen. Bereits als Vierzehnjähriger war er mit der buddhistischen Philosophie in Berührung gekommen. Als Dreißigjähriger fand er, dass der Buddhismus ihm den Frieden geben könne. Während einer schweren Krankheit, die nach dem Urteil seines Arztes nur tödlich sein konnte, fasste er den Entschluss, sein Leben der Buddhalehre zu widmen und begann bald mit Vorträgen. 1922 gründete er eine "Gemeinde um Buddha e.V." in Berlin. 1933 reiste er nach Shanghai und wurde zum Mönch geweiht. Er erhielt den Namen Tao Chün (Steiler Weg). Seine Veröffentlichungen sind zahlreich, meist Vorträge. Seine Bücher sind zum großen Teil aus Vorträgen hervorgegangen.

Wichtige Werke:

  • Der Lebensschlüssel. Bewußtwerden und seine umfassende Kraft.
  • Das Lebensgesetz. Eine Antwort auf Lebensfragen aus buddhistischer Sicht.
  • Leben - so bunt, so bunt. Buddhistische Briefe.
  • Der Ketzer von Tsi-Hia-Schan. Als Anwalt des Lebens.

 


 

Max Ladner

Geb. 1889 in Brixen. Gest. 1963 in Zürich.

Zum Buddhismus kam er über Schopenhauer. Er wurde 1929 Anhänger von Georg Grimm, zu dem er manches Wochenende nach Bayern fuhr. Später löste er sich von ihm und gründete 1942 zusammen mit v. Muralt die „Buddhistische Gemeinschaft Zürich“, die monatlich zusammenkam und eine eigene Zeitschrift herausgab. 1948 – 1961 gab er die „Einsicht“ heraus, die zur repräsentativen buddhistischen Zeitschrift des deutschsprachigen Bereiches wurde. Ladner führte eine umfangreiche Korrespondenz mit Buddhisten in aller Welt.

Wichtige Werke:

  • Gotamo Buddha. Sein Werden, seine Lehre, seine Gemeinde.
  • Wirklichkeit und Erlösung, eine Welt- und Innenschau im Geiste des Buddha.
  • Die Lehre des Buddha.

 


 

Helmuth von Glasenapp

Geb. 1891 in Berlin. Gest. 1963 in Tübingen.

Er studierte an den Universitäten Tübingen, München, Berlin und Bonn Sanskrit, Pali und Religionswissenschaft. 1927 reiste er erstmals nach Indien. 1928 wurde er als Nachfolger von Rudolf Otto Franke an die Universität Königsberg berufen. Neben zahlreichen historisch-philologischen Einzelstudien veröffentlichte er auch umfassende Überblicksstudien zum Buddhismus, die bis heute als Standartwerke gelten und zahlreiche Neuauflagen in verschiedenen Sprachen erlebten. Anlässlich seines 70. Geburtstages wurde er 1961 mit dem Großen Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet.

Wichtige Werke:

  • Die Weisheit des Buddha.
  • Buddhistische Mysterien.
  • Der Pfad zur Erleuchtung. Grundtexte der buddhistischen Heilslehre.
  • Buddhismus und Gottesidee.
  • Der Buddhismus in Indien und im fernen Osten.

 


 

Ernst Lothar Hoffmann (Lama Govinda)

Geb. 1898 in Waldheim/Sachsen. Gest. 1985 Mill Valley/Kalifornien.

Mit 18 Jahren begann er eine vergleichende Studie über Christentum, Islam und Buddhismus, an deren Ende er selbst überzeugter Buddhist geworden war. 1928 fuhr er nach Ceylon, nahm auf Polgasduwa das weiße Gewand der Brahmacari und erhielt von Nyanatiloka den Namen Govinda. Beide gründeten dort die "International Buddhist Union", deren Generalsekretär er wurde. 1931 reiste er zu einer Konferenz nach Indien. In einem tibetischen Kloster, in dem er vor einem Unwetter Schutz nahm, begegnete er Ngawang Kalzang, einem Gelupga-Mystiker, der 12 Jahre als Himalaya-Einsiedler gelebt hatte. Er wurde sein Schüler und aus dem Theravadin wurde ein Bekenner des Vajrayana. Mehr als 30 Jahre verbrachte er in Ceylon, Burma, Tibet und Indien als Lernender, Forscher, Maler und Eremit. Später führte seine Vortragstätigkeit ihn rund um die Welt.

Wichtige Werke:

  • Der Weg der weißen Wolken. Erlebnisse eines buddhistischen Pilgers in Tibet.
  • Der Stupa – Psychokosmisches Lebens- und Todessymbol.
  • Das Buch der Gespräche. Im Dialog mit einem großen Meister des Buddhismus.
  • Grundlagen tibetischer Mystik.
  • Buddhistische Reflexionen.
  • Lebendiger Buddhismus für das Abendland.
  • Der Weg der weissen Wolken. Texte, Bilder und Dokumente aus dem Leben von Anagarika Govinda. (von Detlef Kantowsky)
  • Die psychologische Haltung der frühbuddhistischen Philosophie.

 


 

Siegmund Feniger (Nyanaponika Mahathera)

Geb. 1901 in Hanau. Gest. 1994 in Kandy (Sri Lanka).

Er machte eine Buchhändlerlehre und zeigte schon früh religiöse Neigungen. Als Buchhändler stieß er bald auf die Weisheit Asiens und wurde um das Jahr 1920 Buddhist. 1926 reifte in ihm der Entschluss, Mönch zu werden, aber erst 1936 kam er in Colombo an. 1937 erhielt er die Vollordination als Bhikkhu. Wichtig im Leben Nynaponikas sind seine Reisen nach Burma, nicht weniger als viermal besuchte er dieses buddhistische Land. 1970, 1971, 1973 kam er auch nach Hamburg zur Buddhistischen Gesellschaft und zum Buddhistischen Seminar von Paul Debes. Die Bedeutung Nyanaponikas als Gelehrter und Schriftsteller ist enorm.

Wichtige Werke:

  • Sutta-Nipata. Früh-buddhistische Lehr-Dichtungen aus dem Pali-Kanon.
  • Geistestraining durch Achtsamkeit. Die buddhistische Satipatthana-Methode.
  • Kommentar zur Lehrrede von den Grundlagen der Achtsamkeit.
  • Die Jünger Buddhas. (zusammen mit Hellmuth Hecker)
  • Der einzige Weg.
  • Die Wurzeln von Gut und Böse. Buddhistische Texte aus dem Pali-Kanon.
  • Die fünf Hemmungen und ihre Überwindung durch buddhistische Geistesschulung.
  • "nicht derselbe und nicht ein anderer". Zum 90. Geburtstag des ehrwürdigen Nyanaponika Mahathera. (von Detlef Kantowsky)
  • Im Lichte des Dhamma. Buddhistische Texte.

 


 

Gerta Ital

Geb. 1904 in Hannover. Gest. 1988 in München.

Sie studierte Ägyptologie in Heidelberg und Indologie bei Heinrich Zimmer. Schon in jungen Jahren hatte sie manche parapsychologische Erfahrungen und Out-of-body-Erlebnisse. 1951 kam ihr Herrigels "Zen in der Kunst des Bogenschießens" in die Hände. Sie lernte Japanisch und las ein 1960 erschienenes Buch von Hugo Lasalle, dem Jesuitenpater in Japan. 1963 flog sie nach Tokyo und lernte fünf Wochen bei einem Laienmeister in Tokyo Zen und machte Erfahrungen im Samadhi. Während ihres Japan-Aufenthalts traf sie mit Lasalle, Suzuki und Hisamatsu zusammen. Hauptsächlich aber lebte sie im Tempel von Roshi Mumon Yamada (geb. 1900). Er war einer der führenden Rinzai-Meister, der ihr sehr entgegenkam und dessen Güte sie verehrte. In ihren vielgelesenen Büchern hat sie ihren aufsehenerregenden Aufenthalt als erste Frau aus dem Westen in einem zen-buddhistischen Mönchskloster in Japan beschrieben.

Wichtige Werke:

  • Auf dem Wege zu Satori. Erfahrungen und Erlebnis der Erleuchtung.
  • Meditationen aus dem Geist des Zen. Die große Umwandlung zur Selbstbefreiung.
  • Der Meister, die Mönche und ich. Eine Frau im Zen-Buddhistischen Kloster.

 


 

Edward Conze

Geb. 1904 in London. Gest. 1979 in Somerset.

Eberhard J.D. Conze wurde von westfälischen Eltern in London geboren, wo sein Vater Vizekonsul war. Nach Schulbesuchen in Köln und Düsseldorf begann er 1923 Jura zu studieren, dann wechselte er zu Philologie und Philosphie. In der Nazizeit wurde er ausgebürgert und sein Vermögen konfisziert. Da er durch Geburt die britische Staatsangehörigkeit erworben hatte, konnte er in England bleiben. Um sich besser anzupassen, nannte er sich Edward statt Eberhard. Zum Buddhismus kam er u.a. durch Vorlesungen von Prof. Max Walleser über den Mahayana-Buddhismus. Er las auch die Übersetzungen der Lehrreden von Karl Eugen Neumann. 1937 in London war er in einer Krise, nichts schien ihm noch wert, zu leben. Da sah er in einer Buchhandlung ein Buch von D.T. Suzuki: Essays on Zen Buddhism. So kam er endgültig zum Buddhismus. Seine meisten Übersetzungen betrafen die Prajna-Paramita-Texte. Er glaubte, dass sein Wissen über sie aus einem früheren Leben herrührte. Nach Asien reiste er nie, war aber einige Jahre lang Vizepräsident der "Buddhist Society" in London.

Wichtige Werke:

  • Der Buddhismus. Wesen und Entwicklung.
  • Im Zeichen Buddhas.
  • Eine kurze Geschichte des Buddhismus.
  • Buddhistisches Denken. Drei Phasen buddhistischer Philosophie in Indien.

 


 

Paul Debes

Geb. 1906 in Wuppertal. Gest. 2004 in Bindlach.

Durch die Lektüre eines Buches von Hans Much: „Die Heimkehr des Vollendeten“ kam er 1927 an die Lehre. 1931 reiste nach Sri Lanka. Er übte auf der Island Hermitage beim ehrw. Nyanatiloka Mahathera Meditation und studierte Pali. Nach dem Krieg begann er 1948 mit seiner intensiven Lehrtätigkeit in Norddeutschland, die zur Gründung des „Buddhistischen Seminares“ führte. Seine Bemühungen um eine systematische Aufbereitung der Lehre des Buddha für das Abendland machen ihn zum bedeutendsten Vertreter der buddhistischen Lehre in Deutschland nach 1945. Von 1955 bis 2016 erschien regelmäßig alle zwei Monate die Zeitschrift „Wissen und Wandel.“   Der Titel der Zeitschrift drückte inhaltlich das zentrale Anliegen von Paul Debes aus.: Informationen und Wissen sollen auf intellektueller, geistiger Ebene vermittelt und das richtig Erkannte praktisch in die eigene Lebensführung umgesetzt werden.

Wichtige Werke:

  • Das Dasein und seine Meisterung nach der Lehre des Buddha.
  • Meisterung der Existenz nach der Lehre des Buddha (2 Bände).
  • Meditation nach dem Buddha.
  • Paul Debes beantwortet Fragen zu buddhistischer Anschauung und Lebensführung (2 Bände).
  • Begriffe der Buddha-Reden mit Erklärungen.
  • Buddhistische Schatzkiste. (von Ingetraut Anders-Debes)
  • Lehrreden des Buddha ausführlich erklärt (8 Bände).

 


 

Ilse Kussel (Ayya Khema)

Geb. 1923 in Berlin. Gest. 1997 in Uttenbühl im Allgäu.

Als 15jährige musste sie als Tochter eines jüdischen Börsenmaklers nach England emigrieren. Später wurde sie zur Globetrotterin und bereiste mit Mann und Kind unter abenteuerlichen Umständen die ganze Welt. Dann gründeten sie eine Farm in Australien. Dort kam eines Tages ein englischer buddhistischer Mönch zu Besuch: Phra Khantipalo. Als sie ihn hörte, wurde ihr klar, dass sie diese Lehre verstehen und praktizieren wollte. Als Sechsundfünfzigjährige ließ sie sich in Sri Lanka als Nonne ordinieren und begann mit einer regen Vortragstätigkeit. Daraus resultierend konnte 1989 das Buddha-Haus im Allgäu von ihr eröffnet werden. Sie wurde dort der Mittelpunkt einer wachsenden Schar von Schülerinnen und Schülern. Der ökumenische Dialog lag ihr stets am Herzen.

Wichtige Werke:

  • Ich schenke euch mein Leben. Die Lebensgeschichte einer deutschen Buddhistin.
  • Die Früchte des spirituellen Lebens. Samannaphala-Sutta.
  • Sei Dir selbst eine Insel.
  • Buddha ohne Geheimnis. Die Lehre für den Alltag.
  • Meditation ohne Geheimnis.
  • Ohne mich ist das Leben ganz einfach: Der Weg des Buddha zur vollkommenen Freiheit.
  • Das Geheimnis von Leben und Tod.
  • Der Pfad zum Herzen zur Verwirklichung der Buddha-Lehre.
  • Komm und sieh selbst. Die Lehre des Erhabenen ist dargelegt und sichtbar.
  • Offenes Herz - mutiger Geist. Die Kraft buddhistischer Nonnen für den Westen. (zusammen mit Pema Chödrön)

 


 

Kurt Onken

Geb. 1914 in Zürich. Gest. 2007 in Münsterlingen.

Schon in jungen Jahren kam er durch seinen Vater an den Theravada-Buddhismus. Später unterstütze er die Zeitschrift "Die Einsicht" von Max Ladner und besonders in den schwierigen Anfangszeiten das "Buddhistische Seminar" von Paul Debes. 1972 gründete er mit einigen anderen Buddhisten zusammen die "Buddhistische Gemeinschaft". Seit 1975 gab er die Buchreihe "Bodhi-Blätter" heraus. Dann fand er eine ehemalige Spinnerei in Dicken, die im Erdgeschoss einen großen Saal mit Webstuhl aufwiess. Er erwarb das Haus und es wurde ein Seminarhaus nebst Bibliothek eingerichtet. Später wurde noch ein Versammlungssaal mit Tempel installiert, so wurde daraus das "Haus der Besinnung". Es entwickelte sich ein lebhaftes buddhistisches Leben und viele Kenner der Lehre geben bis heute dort Seminare.  

Wichtige Werke:

  • Buddhistische Andacht.
  • Buddhistische Bestattungsfeier.
  • Buddhistisches Vademecum.
  • Dem Nibbana nah.
  • Buddhismus. Ein kleiner Vortrag für christliche Zuhörer.
  • Kurt Onken und das Geben. (von René Meier)

 


 

Helmut Klar

Geb. 1914 in Goldberg (Schlesien). Gest. 2007 in Heidelberg.

Mit 18 Jahren stieß er auf Paul Dahlkes Buch: "Buddha. Auswahl aus dem Pali-Kanon" und wurde Buddhist. Seine Sprachbegabung war enorm. Er erlernte intensiv Pali, um die buddhistischen Schriften im Original lesen und Übersetzungen prüfen zu können. Auf den Konferenzen der "World Fellowship of Buddhists" nahm Klar als Vertreter der österreichischen Buddhisten 1952 in Tokyo und 1954 in Ragoon teil. 1955/56 bereiste er mit seiner Familie Indien und Sri Lanka. In Kandy besuchte er den ehrw. Nyanatiloka Mahathera. Als Pioniertat gilt seine Neuordnung des Dhammapada nach neuartigen Sinnkriterien.

Wichtige Werke:

  • Buddhistische Eltern und ihre Kinder.
  • Deutsch-Pali-Wörterbuch.
  • Dhammapadam. Aus dem Pali-Kanon. Neuausgabe.
  • Helmut Klar. Zeitzeuge zur Geschichte des Buddhismus in Deutschland. (von Martin Baumann)

 


 

Walter Karwath

Geb. 1919 in Wien. Gest. 1986 in Wien.

Nach dem Abitur begann er sein Medizinstudium, das er trotz Einberufung zur Wehrmacht 1942 mit dem Dr. med. abschloss. 1945 richtete er seine erste eigene Praxis in Wien ein. 1952 bis 1955 arbeitete er in Indonesien als Distriktarzt in Borneo und Java und leitete auch ein Krankenhaus. Hier lernte er einen Zen-Priester kennen und wurde nun selber Buddhist. Im Jahre 1976 wurde er Präsident der Österreichischen Buddhistischen Union. Nach langen Auseinandersetzungen mit den Behörden erlangte er die Anerkennung des Buddhismus in Österreich als gleichberechtigte Religionsgemeinschaft. Karwath war ihr erster Präsident. 10 Jahre lang (1977-1986) war er sozusagen die Seele des Buddhismus in Österreich.

Wichtige Werke:

  • Buddhismus für das Abendland.
  • Weltreligion Buddhismus. Eine Einführung.
  • Leben hier und jetzt. Buddhistischer Humanismus.
  • Wir sind gekommen, um da zu sein. Buddhistischer Humanismus II.
  • Erlösung - hier und jetzt.

 


 

Fritz Schäfer

Geb. 1923 in Karlsruhe. Gest. 2012 in Karlsruhe.

1945 lernte er Paul Debes und Hellmuth Hecker kennen. Es folgten intensive Auseinandersetzungen mit der Lehre unter Anleitung von Paul Debes. Nach seinem Assessorexamen arbeitete er in einer Mannheimer Anwaltskanzlei. In der Freizeit ergaben sich immer häufigere Treffen mit Paul Debes, Ingetraut Anders und Hellmuth Hecker auch bei Ferienaufenthalten im Tessin. Seit 1980 leitete er selbst Seminarwochen im Haus der Besinnung in Dicken. Vierzehn Jahre hat er fast ausschließlich seinem Buch "Der Buddha sprach nicht nur für Mönche und Nonnen" gewidmet, bis es 1995 in erster Auflage erschien. Dafür hat er erstmals alle diejenigen rund 360 Lehrtexte des Pâlikanon übersetzt und ausgewertet, die nicht für Mönche oder Nonnen, sondern für Menschen in Familie und Beruf bestimmt waren. Zweihundert besonders wichtige davon sind abgedruckt und eingehend erläutert.

Wichtige Werke:

  • Der Buddha sprach nicht nur für Mönche und Nonnen.
  • Realität nach der Lehre des Buddha.
  • Rechte Anschauung und ihre Bedeutung in der ursprünglichen Lehre des Buddha.
  • Die Sammlung Udana. Aus dem Palikanon.
  • Der Buddha und sein Orden. (zusammen mit Raimund Beyerlein)
  • Die sechs unübertrefflichen Erinnerungen.

 


 

Hellmuth Hecker

Geb. 1923 in Hamburg. Gest. 2017 in Hamburg.

Er wurde 1948 zusammen mit seinem Freund Fritz Schäfer als Schüler von Paul Debes Buddhist. An der Universität Hamburg promovierte er und arbeitete anschließend als Referent an der "Forschungsstelle für Völkerrecht und Ausländisches Öffentliches Recht". Seine Mitarbeit bei Paul Debes besonders in der Anfangszeit war intensiv und er verfasste viele Beiträge und wirkte bei Seminaren mit. Im Laufe der Jahre wurde er einer der bekanntesten Autoren buddhistischer Grundlagenliteratur weltweit. Heckers eigene Werke stehen dabei in der Tradition des Theravada-Buddhismus. Weitere Arbeitsschwerpunkte sind die Übersetzungen aus dem Pali-Kanon, Arbeiten zur Mystik und die Tätigkeit als Herausgeber. Zudem lieferte er Beiträge zur Geschichte des Buddhismus in Deutschland, weshalb ihn Martin Baumann als den "Chronist[en] der deutsch-buddhistischen Bewegung" bezeichnete.

Wichtige Werke:

  • Das Leben des Buddha.
  • Die Ethik des Buddha.
  • Karl Eugen Neumann. Erstübersetzer der Reden des Buddha, Anreger zu abendländischer Spiritualität.
  • Lebensbilder deutscher Buddhisten. Ein bio-bibliographisches Handbuch. Band 1: Die Gründer.
  • Lebensbilder deutscher Buddhisten. Ein bio-bibliographisches Handbuch. Band 2: Die Nachfolger.
  • Chronik des Buddhismus in Deutschland.
  • Das hab ich gehört - Lehrreden des Gotama Buddha.
  • Die Furt zum anderen Ufer ~ im System buddhistischer Praxis.
  • Die Jünger Buddhas. Leben, Werk und Vermächtnis der vierundzwanzig bedeutendsten Schüler und Schülerinnen des Erwachten. (zusammen mit Nyanaponika Thera)
  • Der Stromeintritt.
  • Das Glück der Sicherheit in der Lehre des Buddha.
  • Ehe und Mystik in Ost und West.
  • Die Psychologie der Befreiung. Der Buddha und die Triebe.
  • Meister Eckehart, der tiefste Mystiker des Abendlandes und die Lehre des Buddha.
  • Jesus als Mystiker. Eine buddhistische Perspektive.
  • Bilder der Existenz. 84 Gleichnisse und Parabeln des Buddha.
  • Wegweiser zu den Lehrreden des Buddha. Ein Kommentar zu den 152 Lehrreden des Buddha aus der Mittleren Sammlung.
  • Buddha, Heidegger und die Wahrheit.
  • Der Heilsweg des Erwachten.
  • Die Merkmale von Saat und Ernte.
  • Blüte und Verfall im Hinayana- und im Mahayana-Buddhismus.
  • Itivuttakam. Sammlung der Aphorismen aus dem Palikanon.
  • Vimana-vatthu. Wege zum Himmel. Ein Text aus der Kürzeren Sammlung des Palikanon.
  • Peta-vatthu. Das buddhistische Totenbuch. Ein Text aus der Kürzeren Sammlung des Palikanon.