Das Rezitieren bestimmter Predigten des Buddha hat  traditionell beschützende und heilsame Wirkung und wird von Buddhisten in aller Welt täglich geübt.

Zum Anhören einer Metta-Rezitation ist weiter unten eine Schaltfläche.

Vorab etwas zum Pali, „Buddhas Sprache“. In Asien wird Pali in jedem Land mit dem Landes-Alphabet geschrieben. Da aber das lateinische Alphabet nur 25 Buchstaben hat, ergänzt man es: Bei den Vokalen durch übergesetzte Striche, bei den Konsonanten durch über– oder untergesetzte Punkte und durch Zusammensetzung mit h; dazu kommen für den platalen Nasal (n wie in dem Wort Spanier) Wellenstriche über dem Laut.

Ich habe keinen entsprechenden Font benutzt. Dies zur Information, bevor Sie die folgende Rezitation lesen. Es gibt Quellen, in denen die buddhistischen Rezitationen mit der international üblichen Schreibweise (wie beschrieben) dargestellt sind.

„PARITTAS“ werden bestimmte Predigten des Buddha genannt. Der Buddha selbst hat seinen Mönchen ein Vorbild darin gegeben, indem er Predigten mit beschützender Wirkung rezitierte. Allein durch das Rezitieren der Worte, auch ohne sie zu verstehen, sollen sie schützend wirken. Eine Übersetzung hilft aber, die Bedeutung zu begreifen, so dass sowohl das Rezitieren selbst als auch das Zuhören unsere mentale Konstitution verändern und unser Herz reinigen kann. Es folgen 3 Beispiele.

 

1. Puja zu Ehren des Erwachten

 

NAMO TASSA BHAGAVATO ARAHATO

Verehrung dem Erhabenen, Heiligen

SAMMA-SAMBUDDHASSA

vollkommen Erwachten

(3 mal)

 

ITIPI SO BHAGAVA

Dies wahrlich ist der Erhabene:

ARAHAM SAMMA-SAMBUDDHO

Er ist der Heilige, vollkommen Erwachte,

VIJJACARANA SAMPANNO

der im Wissen und Wandel Bewährte,

SUGATO LOKAVIDU

der Gesegnete, der Kenner der Welt,

ANUTTARO PURISADAMMA-SARATHI

der einzigartige Lenker der Führungsbedürftigen

SATTHA DEVA MANUSSANAM

Meister der Himmelwesen und Menschen,

BUDDHO BHAGAVATI

der Erleuchtete, der Erhabene.

SVAKKHATO BHAGAVATA DHAMMO

Wohl verkündet ist vom Erhabenen die Lehre,

SANDITTHIKO AKALIKO

sie ist klar sichtbar, unmittelbar wirksam,

EHIPASSIKO OPANAYKO

einladend: "Komm und sieh!", zum Ziel führend,

PACCATTAM VEDITABBO VINNUHITI

den Verständigen, jedem für sich, verständlich.

SUPATIPANNO BHAGAVATO SAVAKA-SANGHO

Gut wandelt die Jüngergemeinde des Erhabenen,

UJUPATIPANNO BHAGAVATO SAVAKA-SANGHO

gerade wandelt die Jüngergemeinde des Erhabenen,

NAYAPATIPANNO BHAGAVATO SAVAKA-SANGHO

auf dem rechten Pfade wandelt die Jüngergemeinde des Erhabenen,

SAMICIPATIPANNO BHAGAVATO SAVAKA-SANGHO

angemessen wandelt die Jüngergemeinde des Erhabenen,

YADIDAM CATTARI PURISAYUGANI

als da sind: die vier Paare der Heiligen,

ATTHA PURISA-PUGGALA

die acht Arten der Heiligen.

ESA BHAGAVATO SAVAKA-SANGHO

Dies ist die Jüngergemeinde des Erhabenen.

AHUNEYYO PAHUNEYYO

Würdig ist sie des Opfers, würdig der Gastspende,

DAKKHINEYYO ANJALIKARANTYO

würdig der Gaben, würdig der Verehrung,

ANUTTARAM PUNNAKKHETTAM LOKASSA TI

der beste Boden in der Welt für gute Werke.

 

 

 

2. METTA - SUTTA 

Eine Gruppe von Mönchen hatte den Buddha um Rat gefragt, wie sie mit ihrer Meditation vorwärts kommen könnten. Es war eine ziemlich laute, übermütige Gruppe von Mönchen. Er schickte sie in den Wald; dort sollten sie sich einen Platz zum Meditieren suchen und sich nach drei Monaten wieder bei ihm melden. Die Mönche zogen los und fanden unter schönen großen Bäumen einen Platz, der ihnen zusagte.

Aber Tag und Nacht wurden sie gestört. Früchte und Zweige prasselten auf sie nieder, statt der erwarteten Waldesstille war ringsum Getöse und ständig passierten kleine Missgeschicke. Sie konnten nicht in Ruhe meditieren. Nach einer Woche gingen sie zum Buddha und schilderten die merkwürdigen Vorkommnisse. Er erklärte ihnen: Sie hätten sich an einem Platz niedergelassen, wo viele Devas in den Bäumen lebten und diese mit ihrem Lärm und rücksichtslosem Betragen gestört, so dass die Devas sie verjagen wollten. Aber wenn sie jetzt das Metta-Sutta lernten und oft für die Devas rezitierten, würden die besänftigt sein und sie in Ruhe lassen. Aber sie dürften das Sutta nicht bloß auswendig lernen und runterbeten, sondern müssten es beherzigen. So taten sie es, die Devas beruhigten sich und ließen sie ungestört im Wald meditieren.

Zum Anhören auf Wiedergabe drücken:

Hier folgt der Text zum (mit)lesen:

 

HERZENSGÜTE (METTA - SUTTA) 

 

Karaniyam atthakusalena

Yam tam santam padam abhisamecca,

Sakko uju ca suhuju ca

Suvaco cassa mudu anatimani.

 

Wem klar geworden, dass der Friede des Herzens

das Ziel seines Lebens ist,

der bemühe sich um folgende Gesinnung:

Er sei stark, aufrecht und gewissenhaft,

freundlich, sanft und ohne Stolz.

 

Santussako ca subharo ca

Appakicca ca sallahukavutti

Santindriyo ca nipako ca

Appagabbho kulesu ananugiddho.

 

Genügsam sei er, leicht befriedigt,

nicht viel geschäftig und bedürfnislos.

Die Sinne still, klar der Verstand,

nicht dreist, nicht gierig sei sein Verhalten.

 

Na ca khuddam samacari kinci

Yena vinnu pare upavadeyyum

Sukhino va khemino hontu

Sabbe satta bhavantu sukhitatta.

 

Auch nicht im Kleinsten soll er sich vergehen,

wofür ihn Weise tadeln könnten.

Mögen alle Wesen glücklich und sicher sein.

Mögen ihre Herzen friedvoll sein!

 

Ye keci pana bhutatthi

Tasa va thavara va anavasesa

Digha va ye mahanta va

Majjhima rassaka anukathula.

Dittha va ye va adittha

Ye ca dure vasanti avidure

Bhuta va sambhavesi va

Sabbe satta bhavantu sukhitatta.

 

Was es auch an atmenden, lebenden Wesen gibt:

ob stark, oder schwach,

ob groß oder klein,

ob sichtbar oder unsichtbar,

fern oder nahe,

geboren oder einer Geburt zustrebend:

mögen alle Wesen  sich erfreuen und glücklich sein!

 

Na paro param nikubbetha

Natimannetha katthacinam kanci

Byarosana patighasanna

Nanna-mannassa dukkham iccheyya.

 

Niemand betrüge oder verachte einen anderen.

Aus Ärger oder übelwollen

wünsche man keinem irgendwelches Unglück.

 

Mata yatha niyam puttam

Ayusa ekaputtam anurakkhe

Evampi sabbabhutesu

Manasam bhavaye aparimanam.

 

Wie eine Mutter mit ihrem Leben

ihr einziges Kind beschützt und behütet,

so möge man für alle Wesen und die ganze Welt

ein unbegrenzt gütiges Gemüt erwecken.

 

Mettam ca sabbalokasmim

Manasam bhavaye aparimanam

Uddham adho ca tiriyanca

Asambadham averam asampattam.

 

Voll Freundschaft zu der ganzen Welt,

ohne Hass, ohne Feindschaft, ohne Beschränkung

nach oben, nach unten und nach allen Seiten.

 

Tittham caram nisinno va

Syano va yavat assa vigatamiddho

Etam satim adittheyya

Brahmam etam viharam idhamahu.

 

Im Gehen oder Stehen, im Sitzen oder Liegen

entfalte man eifrig diese Gesinnung,

dies nennt man Weilen im Göttlichen.

 

Ditthi ca anupaggama silava

Dassanena sampanno

Kamesu vineyya gedham

Na hi jatu gabbhaseyyam punaretiti.

 

Frei von falschen Ansichten und

tugendhaft im Angesicht der Vollendung,

Wenn alle sinnlichen Begierden

Überwunden sind,

gibt es nie wieder eine Geburt im Mutterschoß.

(SUTTA NIPATA 143-152)

 

 

 

3. Zufluchtnahme zu Buddha, Dhamma und Sangha

 

NAMO TASSA BHAGAVATO ARAHATO SAMMA-SAMBUDDHASA

Verehrung dem Erhabenen, Heiligen, vollkommen Erwachten!

BUDDHAM SARANAM GACCAMI

DHAMMAM SARANAM GACCAMI

SANGHAM SARANAM GACCAMI

Zum Buddha nehme ich meine Zuflucht

Zur Lehre nehme ich meine Zuflucht

Zur Jüngergemeinde nehme ich meine Zuflucht

DUTIYAMPI BUDDHAM SARANAM GACCAMI

DUTIYAMPI DHAMMAM SARANAM GACCAMI

DUTIYAMPI SANGHAM SARANAM GACCAMI

Zum zweiten Mal: Zum Buddha nehme ich meine Zuflucht...

TATIYAMPI BUDDHAM SARANAM GACCAM

TATIYAMPI DHAMMAM SARANAM GACCAMI

TATIYAMPI SANGHAM SARANAM GACCAMI

Zum dritten Mal: Zum Buddha nehme ich meine Zuflucht...