Buddha-Statue aus Bhutan im Buudha-Museum in Traben-Trarbach a. d. Mosel.

 

Der Buddhismus in Bhutan.

Zurück

Weiter

 

Im 16. Jahrhundert gerieten große Teile des östlichen Himalaya in den kulturellen Einflussbereich des tibetischen Buddhismus, was die Bildung der Staaten Sikkim und Bhutan zur Folge hatte; letzterer vermochte seine Souveränität zu behaupten und besitzt heute als einziges Land in Asien den Mahayana-Buddhismus als Staatsreligion.

Eingeklemmt zwischen Tibet und Indien  schmiegt es sich an die Südflanke des Himalaya mit seinen eis-gleißenden Siebentausendern als nördliche Grenze.

Historische Fakten der Geschichte sind heute nicht leicht zu trennen von Legenden und Mythen. Gemäß der bhutanischen Überlieferung war der heilige tibetische Lama Padmansambhave im 8. Jahrhundert in Bhutan und führte den Buddhismus ein.

Seit dem 17. Jahrhundert ist die mächtigste buddhistische Schule die der Drukpa, eine Unterschule der Kagyü, die traditionell in Ost- und Südost-Tibet einflussreich war. Die Drukpa wurden vom tibetischen Meister Lingrepa (1128-1189) mit der Gründung des Klosters in Ralung 250 km südöstlich von Lhasa, unweit der heutigen Grenze zu Bhutan, etabliert.

Die Entstehung von Bhutan geht zurück auf einen tibetanischer Lama der Drukpa-Schule namens Shabdung Nawang Namgyal. Er bekam zuhause in Tibet politischen Ärger, floh 1616 nach Bhutan und nahm alsbald die bhutanesischen Staatsgeschäfte an sich. Er einigte die kleinen Fürstentümer, führte genial eine Verwaltung mit schriftlichem Aktenbetrieb ein und gilt seitdem als der Gründer des Staates Bhutan, der den bis heute gültigen Namen Druk Yul bekam, "Land des Donnerdrachens". Er erhielt die Unterstüthung vieler mächtiger Familien seiner Schule und er war es, der Rdzongs (befestigte Klöster) in den wichtigsten Tälern des westlichen Bhutan errichten ließ. Das klösterliche Leben steht auch heute noch in Blüte, größere Klöster zählen bis zu 500 Mönche.

Ein besonderes Bauwerk, ein Stupa, aber zugänglich und als Tempel ausgebaut, ist auch für den heutigen Besucher noch ein Wunderwerk. Es ist der Zlumtse Lakhang. Er gilt als Naskhang, das heißt als ein Ort heiliger Herkunft und wurde ca. im Jahre 1400 errichtet. Der Bau wurde zu einem räumlichen, begehbaren Mandala, in dem jedem Buddha, jedem Bodhisattva und jeder Schutzgottheit der ihm in der kosmischen Ordnung zukommende Platz angewiesen ist. Das enge Rund des obersten Stockwerks, das kaum Zwischenraum zwischen den Bildern und dem Beschauer lässt, suggeriert eine eigenartige Diskrepanz: Die geheimsten Initiationsgottheiten, die Yidams, erdrücken fast den Betrachter mit ihrer bildhaft realistischen Nähe. Es ist unmöglich, die bedrängende, farbintensive Erscheinungsfülle der Figuren auch nur annähernd zu beschreiben.

Das politische System ging 1907 in die bis heute geltende Monarchie über. Damals wurde Ugyen Wangchuck, der Fürst von Trongsa, von der Fürstenversammlung zum ersten Druk-Gyalpo, zum Drachenkönig von Bhutan, gewählt. Unter seiner entschlossenen Führung kam das Land schließlich zu einer bis dahin ungekannten inneren Ruhe.

Schon die ersten drei Könige verbesserten zielstrebig Verwaltung und Rechtswesen. Doch der vierte König Jigme Singye Wangchuck (im Amt 1972-2006) führte die radikalsten Reformen durch und das Land in die parlamentarische konstitutionelle Monarchie. Er dankte mit 52 Jahren zugunsten seines Sohnes, Jigme Khesar Namgyel Wangchuck, ab. Er drückte der einzigartigen bhutanischen Monarchie noch einen besonderen Stempel auf, vor allem auch bezüglich des "Bruttosozialglücks".

Flächenmäßig entspricht Bhutan etwa der Schweiz bei etwas mehr als 700.000 Einwohnern.

 

Weiter